Am Mittwoch (22.05.) startet unsere Tagung zum deutschen #Kolonialismus mit neuen Perspektiven auf Akteure, Grenzziehungen & transimperiale Beziehungen!
Veranstaltung mit Unterstützung der DFH (@DFHUFA) und in Kooperation mit dem IHMC, der Univ. Lothringen, dem CRULH, dem Collège doctoral franco-allemand »transferts culturels« und dem Ciera (@gipciera).
Der Thementeil, hg. v. Hanno Balz, widmet sich der Macht der #Farben in rassistischen & vergeschlechtlichten Diskursen. Die Autor*innen untersuchen, wie #Farben materiell & symbolisch wahrgenommen & genutzt wurden, um Bedeutung zu generieren, soziale Beziehungen zu prägen oder Differenz zu markieren:
Samantha Hill: "Für #Arendt war die politische Emanzipation der Bourgeoisie der Grundstein des modernen Nationalstaates, in dem die politischen Gesetze von den privaten Interessen der Geschäftsleute bestimmt wurden, die es für nötig befunden hatten, den Staatsapparat zu übernehmen, um das Militär für ihre kolonialen Unternehmungen einzusetzen. Diese Kooptation der Nation und ihre Umwandlung in einen Nationalstaat durch private Wirtschaftsinteressen war der Kern ihres Verständnisses. Und was sie betonte - und wofür sie kritisiert wurde - war das Argument, dass der Antisemitismus vom Nationalstaat politisch benutzt wurde, um seine politischen und wirtschaftlichen Interessen zu fördern.
"Arendt hat dieses Argument nie aufgegeben. Tatsächlich griff sie es in ihrem umstrittensten Werk, Eichmann in Jerusalem (1963), wieder auf, in dem sie Ben-Gurion vorwarf, einen "Schauprozess" zu veranstalten, um das Leiden des jüdischen Volkes auszunutzen, anstatt den wirklichen Verbrecher, Hitlers Cheflogistiker Adolf Eichmann, für seine Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Natürlich sei Eichmann antisemitisch gewesen, aber sein Hass auf das jüdische Volk sei nicht sein Hauptmotiv gewesen. Vielmehr sei es seine banale Hybris gewesen, die ihn dazu gebracht habe, in den Reihen des Dritten Reiches aufzusteigen. Das sei die Banalität des Bösen, und sie definierte die Banalität des Bösen als die Unfähigkeit, sich die Welt aus der Perspektive eines anderen vorzustellen."